SV Wiehl – SG Lüdenscheid II 4,5:3,5
Euphorisch vom ersten Sieg in der letzten Runde der Verbandsklasse fuhr die Zweitvertretung der SG Lüdenscheid zum Tabellenfünften nach Wiehl. Eine kleine Hoffnung von einem weiteren Punktegewinn war der Wegbegleiter, auch wenn auf Volkmar Göbel an Brett 3 verzichtet werden musste: Hinten Punkten und vorne auf Remis spielen war die Devise.

 SV Wiehl  DWZ  -  SG Lüdenscheid II  DWZ  4,5:3,5
 Mike Gottas  1916  -  Diethard Knes  1723  0,5:0,5
 Andreas Straßner  1939  -  Michael Heesemann  1673  1 : 0
 Jürgen Hein  1776  -  Jörg Zuschlag  1649  1 : 0
 Mathias Milde  1738  -  Andreas Lyra  1647  0,5:0,5
 Volker Margenberg  1587  -  Bernd Michels  1635  0 : 1
 Erwin Roth  1640  -  Ernest Taylor  1570  0,5:0,5
 Holger Lehmann  1802  -  Adrian Serves  1564  1 : 0
 Karl-August Brüne  1462  -  Dennis Wackert  1414  0 : 1

Zunächst fing auch alles recht viel versprechend an. Ernest Taylor kam an Brett 6 zwar relativ schlecht entwickelt aus der Eröffnung, aber durch einen Figurentausch im Mittelspiel konnte er seine Position wieder angleichen. Da sein Gegner Roth noch weitere „nicht schachliche“ Aktivitäten an diesem sonnigen Sonntag vorhatte bot er Taylor kurzerhand Remis an und Taylor willigte ein.

An Brett 7 machte Adrian Serves im 12. Zug einen Fehler gegen Lehmann und verlor einen Läufer gegen zwei Bauern. Im weiteren Spielverlauf bekam Serves zwar noch einen Freibauern, konnte diesen aber nicht halten. Durch die Materialmehrheit von Lehmann konnte er die Stellung von Serves aufreiben und gewann.

Die auf der Hinfahrt gestellte Devise geriet ins Wanken, doch Diethard Knes behielt an Brett 1 gegen den 200 DWZ stärkeren Gottas einen kühlen Kopf und ein ausgeglichenes Spiel. Zum Beginn des Endspiels hatten beide je einen vereinzelten Freibauer, doch die Stellung war nach wie vor ausgeglichen und keiner traute sich aggressiv voran zu schreiten und so einigte man sich auf Remis.

Bernd Michels und Ersatzmann Dennis Wackert griffen dann doch die Devise des Tages wieder auf und gewannen. Zuerst besiegte Michels an Brett 5 den Wiehler Margenberg durch zielstrebige Stellungsverbesserung, welche schließlich Materialvorteil für Michels brachte. Nach weiterem Materialgewinn gab Margenberg auf es stand 2:2.

Dennis Wackert spielte an Brett 8 gegen den Wiehler Ersatzmann Brüne. Die Partie stand lange ausgeglichen, bis Wackert einen Bauern opferte um die Stellung am Königsflügel zu seinen Gunsten öffnen zu können. Brüne unterschätzte das Opfer und Wackert brach am Königsflügel in die gegnerische Stellung ein und kam zu einem schönen Mattangriff. Somit führte die SG 3:2 und an den anderen Bretten waren keine Niederlagen in Sicht: Lyra und Zuschlag standen ausgeglichen und Heesemann hatte sogar einen Mehrbauern und eine vielversprechende Position. Allerdings waren alle drei Lüdenscheider in beginnender Zeitnot.

Michael Heesemann hatte an Brett 2 einen Bauern mehr und konnte die 2. Reihe seines Gegners Straßner mit dem Turm besetzen. Ein Remisgebot von Straßner lehnte Heesemann trotz beginnender Zeitnot ab. Dann überzog Heesemann die Partie, verlor den Mehrbauer und den Gewinnplan, tauschte seine zwei Türme gegen die Dame und verlor anschließend auf Zeit.

Andreas Lyra an Brett 4 spielte gegen Milde eine recht aggressive Eröffnung, traute sich aber zum Schluss nicht zum letzten Schritt. Jetzt konnte Milde sich konsolidieren und anschließend zum Gegenschlag ausholen. Lyra geriet in eine beengte Stellung und in Zeitnot. Mit drei Sekunden Restzeit schaffte er gerade die Zeitkontrolle. Kurz danach einigte man sich in etwas schlechterer Stellung für Lyra auf Remis. Somit stand der Mannschaftskampf 3,5:3,5 und Jörg Zuschlag an Brett 4 war wieder einmal der letzte, noch kämpfende, Spieler.

Sein Gegner Hein spielte die sizilianische Verteidigung teilweise etwas passiv, aber Zuschlag fand den Gewinnweg nicht. Schließlich kam auch Zuschlag in Zeitnot und schaffte den 40. Zug mit 6 Sekunden Restzeit, musste in der Zeitnotphase aber durch nicht ganz sauberes Spiel einen Bauern abgeben. In der Verlängerung hoffte Zuschlag dann noch auf die ungleichfarbigen Läufer im Endspiel mit je einem weiteren Turm und auf ein Remis. Leider musste Zuschlag dann einen weiteren Bauern abgeben und die so gewonnenen zwei Freibauern von Hein bahnten sich langsam aber unaufhaltsam ihren Weg Richtung Umwandlungsfeld. Kurz vor der Umwandlung eines Bauern gab Zuschlag auf. Somit ging der Mannschaftskampf leider 3,5:4,5 für die Lüdenscheider verloren.

Bericht: Jörg Zuschlag

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